06 Jun 2019

Ferrero ergreift Maßnahmen gegen Kinderarbeit

WEITERE NEUIGKEITEN

Ferrero fördert die Einhaltung der Menschenrechte und toleriert weder Kinderarbeit noch jegliche Form von Sklaverei, wie auch in seinem Code of Business Conduct* festgehalten. Wir sind entschlossen, Kinderarbeit in unserer gesamten Lieferkette  vorzubeugen und abzuschaffen, in der Überzeugung, dass jedes Kind mit allen geeigneten Mitteln vor jeder Form von Ausbeutung geschützt werden sollte.

Kinderarbeit ist ein Risiko in Westafrika, in den beiden größten Kakaoanbaugebieten der Welt, Ghana und Côte d'Ivoire. Es handelt sich hier um ein systemisches Problem, dessen Ursache eine Kombination sozialer Probleme ist: Armut, Mangel an lebensnotwendigen Gütern, Geschlechterungleichheit und gesellschaftlicher Druck.

Ferrero ist sich des Problems und seiner Ursachen bewusst, und wir setzen uns umfassend dafür ein, es anzugehen. Kein Unternehmen kann dieses Problem alleine lösen, aber wir sind überzeugt, dass sich durch einen ganzheitlichen Ansatz, der die Ursachen von Kinderarbeit an der Wurzel packt und eine branchenweite Kooperation umfasst, ein anhaltender Wandel erreichen lässt. 

Deshalb hat Ferrero sein auf drei Pfeilern beruhendes Ferrero Farming Values-Programm eingerichtet, um durch folgende Maßnahmen Kinderarbeit und soziale Themen in den Kakaoanbaugemeinschaften anzugehen:

1. Beschaffung zertifizierter und rückverfolgbarer Kakaobohnen

Zertifizierung und Rückverfolgbarkeit sind der Ausgangspunkt unseres Nachhaltigkeitsansatzes, denn diese liefern eine starke Basis, um unser letztendliches Ziel zu erreichen: die Lebensbedingungen der Kakaobauern und ihrer Gemeinschaften zu verbessern.

Im Laufe der Jahre haben wir Tausende von Bauern dabei unterstützt, sich zertifizieren zu lassen. Das heißt unter anderem, dass sie Schulungen zu guten landwirtschaftlichen Praktiken erhalten und für soziale Themen wie Kinderarbeit und Geschlechtergleichheit sensibilisiert werden. Außerdem erhalten die Bauern eine Prämie, die sie in ihre Farmen oder dazu investieren können, andere Einkommensquellen zu erschließen.

Ferrero hat sich verpflichtet, bis 2020 100% als nachhaltig zertifizierte Kakaobohnen zu beziehen, was wir vor allem über folgende Zertifizierungsstandards tun: UTZ, Rainforest Alliance und Fairtrade. Wir halten unseren Zeitplan weiterhin ein und haben im August 2018 einen Wert von 77% erreicht.

Außerdem erfassen wir die Bauern und Farmen unserer Kakaolieferkette. Unsere Kakaobohnen dahin zurückzuverfolgen, wo sie erzeugt werden und sowohl die Herausforderungen als auch die Chancen für unsere Bauern zu verstehen, macht es uns möglich, gezielter vorzugehen. 

2. Partnerschaften mit Bauerngruppen und NGOs bei Projekten vor Ort 

- Gemeinsame Monitoring-Programme von Ferrero, Fairtrade und Genossenschaftsunion ECOOKIM

Die von Ferrero 2014 mit Fairtrade und der Genossenschaftsunion ECOOKIM in Côte d’Ivoire geschlossene Partnerschaft ist ein Beispiel für unseren Ansatz, langfristige Nachhaltigkeitsprojekte mit starken Partnern zu etablieren. 2018 wurde Ferrero für diese Partnerschaft mit dem Fairtrade Award ausgezeichnet. 

Durch unsere Unterstützung sind ECOOKIM und seine Kooperativen in der Lage, ständig darin zu investieren, professioneller und resilienter zu werden, um den Bauern und Gemeinschaften eine starke Unterstützung bieten zu können. 

Mithilfe der Prämie haben die Kooperativen Kinderarbeitsausschüsse eingerichtet, die sich aus Mitgliedern der Kooperativen und jungen Vertretern der Gemeinschaften zusammensetzen. Diese Ausschüsse überwachen und identifizieren Risiken und schlagen Gegen- bzw. Präventionsmaßnahmen vor, wie etwa den Bau von Schulen, Schulmensen und Wasserpumpen, das Verteilen von Lernkits und die Unterstützung der Bauern bei den Schulgebühren. Diese Maßnahmen haben sich als erfolgreich erwiesen. Nachdem 2017 in einer der Gemeinschaften der Kooperative eine Schule eingeweiht wurde, stieg die Zahl der eingeschriebenen Schüler innerhalb eines Jahres um mehr als 30%, der Anteil der Schülerinnen lag bei 47%. 

Die Kooperativen fördern zudem die Stärkung der Rolle von Frauen durch die Einrichtung von Village Savings and Loans Associations und indem sie Frauen bei der Aufnahme von Aktivitäten unterstützen, mit denen sie Einkommen erzielen.

Seit Beginn der Partnerschaft haben die Ferrero beliefernden Kooperativen jedes Jahr einen höheren Prozentsatz der Prämie für soziale Aktivitäten verwendet. Dies ist eine wichtige Kennzahl dafür, dass sie sich auf dem richtigen Weg befinden, professionelle und resiliente Organisationen zu werden. Dieser Erfolg hat wiederum weitere Kooperativen bewogen, sich anzuschließen, sodass ECOOKIM weiter wuchs und zu einem Vorbild für andere wurde.

- Partnerschaft mit Save the Children

Unsere Partnerschaft mit der NGO Save the Children begann 2016 und richtet sich an 20 Gemeinschaften in Côte d‘Ivoire. Ziel des Projektes ist es, Kinder vor den schlimmsten Formen von Kinderarbeit, Ausbeutung und Gewalt zu schützen, die Entwicklung der Gemeinschaften zu fördern und ein Umfeld zu schaffen, das Schutz, Bildung, gute Lebensverhältnisse und Lebensmittelsicherheit für Kinder ermöglicht. 

Das Projekt verfolgt das Ziel, ein Motor für nachhaltige Entwicklung für diese Gemeinschaften zu sein. Es involviert lokale Behörden, Institutionen und andere für den Schutz von Kindern relevante Kooperationspartner, ermöglicht in den Kakaokooperativen den Aufbau von Kompetenzen im Hinblick auf die Grundsätze zu Kinderrechten und unternehmerischem Handeln, unterstützt die Identifikation von Kinderarbeit durch gemeinschaftsbasierte Mechanismen und trägt mithilfe eines formalen Kinderbetreuungssystem zur Vermeidung von Kinderarbeit bei.

3. Entwicklung gemeinsamer Aktionen mit Multistakeholder-Verbänden 

Die Herausforderungen und Probleme in der Kakaolieferkette, insbesondere in Westafrika, sind komplex und erfordern die Einbeziehung vieler Kooperationspartner. Ferrero ist seit vielen Jahren Mitglied öffentlich-privater Plattformen wie etwa der World Cocoa Foundation und der International Cocoa Initiative. 

Beispielsweise ist Ferrero ein Gründungsmitglied von Cocoa Action, einer 2014 ins Leben gerufenen freiwilligen strategischen Initiative, über die sich weltweit führenden Kakao- und Schokoladenunternehmen miteinander abstimmen, und die den Einsatz von Praktiken, bei denen in der Vergangenheit Kinder auf den Farmen eingesetzt wurden, verringern möchte. Ferrero glaubt, dass die Stärke von Cocoa Action darin liegt, die Entwicklung der Gemeinschaften und die Produktivität der Bauern miteinander zu kombinieren, um das Einkommen der Farmen zu erhöhen - ein Ansatz der in den Kakaoanbaugemeinschaften zu Änderungen führen und den Einsatz von Kinderarbeit in Westafrika verringern dürfte.

Erfahren Sie mehr über unser Ferrero Farming Values-Programm in unserem CSR-Bericht 2018/2019 (Seite 126-139).

Ferrero wird auch weiterhin auf www.ferrero.com und in seinem CSR-Bericht über seinen Beitrag zur Abschaffung von Kinderarbeit kommunizieren.

* Unser Ferrero Code of Business Conduct, der die grundlegenden ILO-Übereinkommen berücksichtigt, verpflichtet unsere Partner in der gesamten Lieferkette, sich stark für die Abschaffung von Kinderarbeit - angefangen bei deren schlimmsten Formen - einzusetzen, wie auch aller Formen von Sklaverei, Menschenhandel, Zwangsarbeit und Gefangenenarbeit, basierend auf der UN-Kinderrechtskonvention (Artikel 32).

Außerdem unterstützt Ferrero umfassend den Schutz der Rechte von Kindern in aller Welt und unterstützt und fördert dabei die UN Guiding Principles of Business and Human Rights, die zehn Global-Compact-Prinzipien der Vereinten Nationen und insbesondere die Grundsätze zu Kinderrechten und unternehmerischem Handeln (CRBP), die von UNICEF, Save the Children und UN Global Compact entwickelt wurden.